„Muttertagskonzert“ am 9. Mai 2009 in der ev. Kirche Enkirch
Auch in diesem Jahr konnten sich die Gäste in der sehr gut gefüllten Evangelischen Kirche von der gelungenen Bühnendekoration in Form eines schimmernden Vorhangs mit der Aufschrift „100 Jahre Winzerkapelle Enkirch / Mosel 1907 e.V.“ – mit passender Dekoration zum Muttertag – auf einen besonderen Abend einstimmen lassen.
Nach dem musikalischen Intro zum ersten musikalischen Themenblock „Filmmusik“ begrüßte der 2. Vorsitzende Dietmar Fritsch die zahlreichen Ehrengäste, sein besonderer Gruß ging an die Ehrenmitglieder des Vereins und an den noch aktiv im Orchester mitwirkenden Ehrenvorsitzenden, Günter Knod.
Ein herzlicher Willkommensgruß galt ebenso der Abordnung der „Société Musicale“ aus Wincrange/Luxemburg, sowie allen Gästen aus Nah und Fern. Anschließend übergab er das Mikrofon an die beiden Moderatoren Petra Gehrke und Klaus Scheerer.
Der erste Konzertabschnitt entführte die Zuhörer in die Welt der Filmmusik.
Wenn es ein europäischer Komponist geschafft hat, sich im internationalen, von Hollywood dominierten Filmmusik-Geschäft einen Namen zu machen, dann Ennio Morricone Mit „Moment for Morricone“ eröffnete die Winzerkapelle den offiziellen Teil und setzte direkt zu Beginn des Konzertes einen fulminanten Auftakt, unterstützt durch den hervorragenden Gesang der Solistin Stephanie Zang. Gleichzeitig wurden per Beamerpräsentation passende Filmszenen gezeigt und so konnten die Zuhörer sich auch visuell in die Zeit der „Italo-Western der 60er Jahre“ zurückversetzen lassen.
Mit Musik, die von keinem geringeren geschrieben wurde als von John Barry wurde das Konzert fortgesetzt. Für seine Kompositionen erhielt er mehrere Oscars und Grammys. Auch für „Dances with Wolves“ erhielt er eine solche Auszeichnung. „Der mit dem Wolf tanzt“ erzählt die Geschichte des Leutnant John J. Dunbar, einem Nordstaatenoffizier im amerikanischen Bürgerkrieg, der nach einer spektakulären Heldentat über seinen nächsten Einsatzort frei entscheiden durfte. Auf einen Außenposten versetzt, schließt er Freundschaft mit einem Wolf, der ihn regelmäßig besucht und sich langsam von ihm zähmen lässt. Schließlich wird er von den in der Umgebung lebenden Sioux entdeckt. Allmählich beginnt er, sich den Indianern durch Gesten und Zeichen verständlich zu machen und tauscht Geschenke mit ihnen aus. So wie er die Indianer respektiert, akzeptieren diese seine Anwesenheit und nehmen ihn unter dem Namen „Der mit dem Wolf tanzt“ in ihre Gemeinschaft. Die Thematik des Films, unterlegt mit herrlichen Bildern mit viel Naturromantik, wurde gekonnt durch die effektvolle Musik des Orchesters (mit dem Solisten Thomas Daun an der Trompete) umgesetzt.
Als musikalischen Intermezzo stand nun der Auftritt des gemeinsamen Jugendorchesters der Winzerkapelle Enkirch und des Musikvereins Traben-Trarbach unter der Leitung von Thomas Daun an. Mit den Stücken „Pippi Langstrumpf“, „Asia Rock“ und „Der lustige Winzer“ überzeugten die Jugendlichen und durften ohne die Zugabe „Sweet Caroline“ die Bühne selbstverständlich nicht verlassen.
Der zweite Konzertabschnitt entführte die Zuhörer in die Welt der Militärmusik.
Mit dem Stück „Des Großen Kurfürsten Reitermarsch“ eröffnete die Winzerkapelle den nächsten Themenblock „Militärmusik“ und stellte so erneut ihre Vielseitigkeit eindrucksvoll unter Beweis. Der Titel des Marsches mag allerdings in die Irre führen, denn er hat nichts mit dem Großen Kurfürsten zu tun, sondern wurde erst 1892 komponiert und vom Komponisten Cuno Graf von Moltke Kaiser Wilhelm II. und dessen „Leib-Kürassier-Regiment Großer Kurfürst Nr.1“ in Breslau gewidmet.
Zu den ersten schriftlichen Zeugnissen der Marschmusik gehört eine Melodie, die der „Der Alte Dessauer“, Fürst Leopold von Dessau, aus Italien mit nach Hause brachte. Als Solist überzeugte Dirigent Detlev Jungfleisch und ließ zusammen mit der Winzerkapelle diese alte Kunst des Postenblasens wieder aufleben, indem man beides miteinander kombinierte: den Marsch sozusagen als Refrain und die Trompetenposten als solistisches Paradestück. Langanhaltender Applaus des Publikums war der Dank für diesen erneuten Höhepunkt im Verlaufe des Konzertabends.
Das Themengebiet „Rock und Pop“ bildete den Abschluss dieses abwechslungsreichen Programms.
Die bekanntesten Titel zweier „Altmeister“ des Deutschrocks wurden zu Gehör gebracht. Den Anfang machte ein Peter-Maffay-Potpourri, mit so bekannten Melodien wie„Josie“, „Steppenwolf“ und „So bist Du“. Peter Maffay konnte immer begeistern und bereicherte mit seiner markanten Stimme und seinen tiefgründigen Texten entscheidend das deutsche Showgeschäft. Er zählt mit mehr als 40 Millionen verkauften Tonträgern zu den erfolgreichsten Interpreten in Deutschland. Erstmalig in der Vereinsgeschichte der Winzerkapelle wurde die Rhythmusgruppe bei den „Rock- & Popmedleys“ mit E-Baß (Egbert Kiwitt) und E-Gitarre (Daniel Rörich) erweitert und perfekt unterstützt. Dafür an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an die beiden Akteure!
“Westernhagen on tour” stand nun als letzter Programmpunkt an. Wie Peter Maffay zählt auch Marius Müller-Westernhagen als Rocklegende zu einer festen Größe im deutschen Musikgeschäft. Mit dem Album „Westernhagen“ vollzog er einen Imagewechsel. Aus dem burschikosen Pöbler „Marius“ wurde der adrette, gut gekleidete und arrogant wirkende „Westernhagen“. Mit den bekanntesten Titeln „Sexy“, „Freiheit“, „Willenlos“ und „Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz“ näherte man sich dem Ende dieses Abends.
Langanhaltender Applaus und „Standing-Ovations“ der Zuhörer für die Akteure waren der Lohn für dieses beeindruckende Konzert am Vorabend zum Muttertag in der evangelischen Kirche. Die beiden Moderatoren, Petra Gehrke und Klaus Scheerer, die mit Charme und vielen interessanten Informationen zum Gelingen dieses Abends beigetragen haben, bedankten sich ganz herzlich im Namen der Winzerkapelle bei den Zuhörern für Ihr Kommen und ihren Applaus.
Als erste Zugabe spielte die Kapelle einen der bekanntesten Country-Songs der siebziger Jahre. Seinem Interpreten John Denver brachte dieser Titel Weltruhm und eine goldene Auszeichnung ein. Mit „Take Me Home, Country Roads“, gesanglich perfekt präsentiert durch die Solisten Stephanie Zang, ging der offizielle Teil des Konzertes zu Ende.
Der 1.Vorsitzende, Horst Bauer, bedankte sich ganz herzlich bei den Aushilfen für die musikalische Unterstützung und dem Moderatorenpaar Petra Gehrke und Klaus Scheerer für die hervorragende Begleitung durch den Konzertabend. Seine Dankesworte galten ebenso Jugendwart Thomas Daun für die erfolgreiche und intensive Probenarbeit mit dem gemeinsamen Jugendorchester aus Traben-Trarbach und Enkirch und der Sängerin Stephanie Zang, die die Zuhörer mit ihren tollen Interpretationen begeisterte. Ebenso bedankte sich Horst Bauer bei der Evangelischen Kirchengemeinde für die Bereitstellung der Kirche und des Tersteegenhauses und betonte, wie dankbar die Kapelle ist, immer wieder in diesen besonderen Räumlichkeiten Konzerte aufführen zu können. Zum Schluss dankte er Dirigent Detlev Jungfleisch und Lebenspartnerin Nicole Bollbach ganz besonders herzlich für deren Engagement und die viele Ideen, die zum Gelingen dieses Muttagtagskonzertes maßgeblich beigetragen haben. Als kleine Überraschung überreichten Jungmusiker am Ausgang einen kleinen süßen „Muttertagsgruß“ für die weiblichen Konzertbesucherinnen.
Beim anschließenden Imbiss und Umtrunk im Tersteegenhaus verweilte man noch bis in die frühen Morgenstunden und ließ diesen beeindruckenden Konzertabend in fröhlicher Runde ausklingen.
Dietrich und Stefanie launige Runde am späten Abend Nicole´s Showeinlage der ältere Teil des Klarinettensatzes
Hiermit möchte sich der Vorstand nochmals bei allen, die zum Gelingen dieses besonderen Abends, sei es vor oder hinter den Kulissen, recht herzlich für die tatkräftige Unterstützung bedanken!