Am 6. November in der Stadthalle Saarburg war es endlich soweit: Nach langer Corona bedingter Wartezeit konnten wir, die „Winzerkapelle Enkirch“ zusammen mit dem „Vereinigten Blasorchester Beckingen“ sowie dem „GO Saar Mosel“ ein Konzert mit symphonischer Blasmusik aufführen.
„Welcomeback  – Concert – Wir sind wieder da“
Unser gemeinsamer Dirigent Arno Hoffmann hatte die Idee zu diesem Projekt schon im März dieses Jahres gehabt. Damals war noch gar nicht abzusehen, ob im November eine solche Veranstaltung durchführbar sein würde. Sein Plan sah vor, dass die eine Hälfte des Konzerts vom „GO“ gestaltet wird und die andere Hälfte vom zusammengebastelten Orchester der beiden Musikvereine.


PROBENARBEIT

Auf Grund der großen Entfernung zueinander, waren gemeinsame Proben verständlicherweise nur selten möglich. Zunächst bereiteten wir uns ganz normal in den jeweiligen Vereinsproben vor. Am Sonntag, dem 8. August trafen sich beide Vereine zu einer Art „Kennenlernprobe“ in der Stadthalle in Saarburg. An diesem Tag konnte man schon erkennen, dass beide Vereine nicht nur besetzungsmäßig und musikalisch gut zusammenpassen und sich ergänzen, sondern man lernte gegenseitig auch viele interessante und sympathische Menschen über Bundeslandgrenzen hinweg kennen.


PROBENWOCHENENDE IN HERMESKEIL

Der Höhepunkt der Zusammenarbeit war dann sicherlich das 3-tägige Probenwochenende in der Jugendherberge Hermeskeil. Einen ausführlichen Bericht darüber findet man ja schon auf unserer Homepage.


LETZTE KONZERTVORBEREITUNGEN

Am Tag des Konzerts um 12:00 Uhr mittags machten wir uns per Reisebus auf die Fahrt nach Saarburg. Dort angekommen ging es direkt auf die Bühne und man konnte nun endgültig sehen, was für eine tolle, große Besetzung das Orchester aufweisen konnte. Bei der Kennenlernprobe und dem Probenwochenende waren ja leider nicht immer alle Musiker:innen anwesend, so ist es im Amateurmusikbereich nun einmal. Ergänzt und verstärkt wurden wir dabei von einigen speziellen Instrumenten, die man eher selten in einem Musikverein vorfindet: Am Cello war Hans aus den Niederlanden dabei, welcher auch beim „GO“ mitspielt und am Streich- bzw. E-Bass sorgte Peter Malik für neue Klänge. Im Schlagzeugregister ergänzten uns zwei Musiker aus Arnos großem musikalischen Bekanntenkreis, welche ebenso beim „GO“ mitspielen.

Nachdem alle ihren richtigen Sitzplatz gefunden hatten und sich auch die Schlagzeuger mit ihrem „Geräppel“ arrangiert hatten (die Wegfindung in der letzten Reihe war gar nicht so einfach), konnte die Generalprobe beginnen. Es wurden fast alle Stück noch einmal durchgespielt und einige speziellen Passagen zur Sicherheit nochmals geprobt. Nachdem alles gut ging und der Chefdirigent Arno zufrieden war, konnten wir die Bühne für die Einspielprobe des „GO“ räumen.

Für uns ging es nun an die letzten Arbeiten in der Stadthalle. Die Tische mussten noch mit Gläsern, Programmheften und Werbung versorgt werden und ein paar organisatorische Dinge mit der Haustechnik durchgesprochen werden. Anschließend wurde dann das bestellt Essen geliefert, richtig leckere Schnitzel- und Frikadellenbrötchen. Frisch gestärkt blieb dann nur noch übrig, auf 19:30 und den Start des Konzerts zu warten. Vorher konnten wir noch die Einspielprobe des „GO“ miterleben, welches unter der musikalischen Leitung von Florian Weber einige interessante rhythmische „Gesangeseinlagen“ lieferte sowie für mich einen richtigen musikalischen Ohrwurm 😊


KONZERT

 

Pünktlich um 19:30 Uhr ging es los. Nach kurzem Einstimmen hinter geschlossenem Vorhang öffnete sich dieser, und der Initiator der gesamten Veranstaltung, unser Dirigent Arno Hoffman, betrat die Bühne.


Mit dem Stück „The magnificent Seven“, der Titelmelodie aus dem bekannten Western „Die glorreichen Sieben“ eröffneten wir das Konzert. Alles lief sehr gut, auch das Publikum zeigte uns mit seinem Applaus, dass es ihm gefallen hatte. Mit den beiden Stücken „Into the raging River“ und „Sword of Honor“ ging es weiter im Programm, welches wieder einmal charmant und informativ von unserer Saxofonistin Susanne Daun moderiert wurde. Erleichterung machte sich nun in unseren Reihen breit, die schwersten Hürden im Programm lagen hinter uns.



Mit dem bekannten Stück „Oregon“ von Jacob de Haan“ stand nun ein weiteres Highlight auf dem Programm. Speziell dabei war, dass Herr de Haan persönlich im Publikum saß. Er war an diesem Wochenende im nahegelegenen Orscholz musikalisch beschäftigt und ließ es sich nicht nehmen, einen Abstecher zu seinem guten Bekannten Arno Hoffman zu machen. Für uns alle war es schon etwas sehr Besonderes, „Oregon“ vor den Augen und Ohren des Komponisten aufzuführen. Der Schreiber dieses Textes ist eigentlich nur noch selten nervös beim Musikmachen, aber diesen Herrn, der uns Blasmusikern:innen so viel tolle Musik geschrieben hat, in noch nicht einmal 10 Metern Entfernung sitzen zu sehen, machte mich schon etwas nervös. Wie würde er reagieren? Verzweifelte Blicke? „Was machen die da mit meiner Musik?“ oder war er zufrieden mit uns? Aber es lief alles sehr gut, das Stück hatte ja jeder auf der Bühne schon des Öfteren in Konzerten aufgeführt. Herr de Haan kam strahlend auf die Bühne, umarmte Arno und schaute dabei sehr zufrieden aus. Ob er allerdings neben der Komponistentätigkeit im Nebenberuf auch ein guter Schauspieler ist, weiß nur er 😊.

Mit dem Stück „Frank Sinatra in Concert“ endete dann unser offizielles Programm. Das es den Besuchern und den Musikkollegen:innen vom GO anscheinend sehr gefallen hatte, zeigten uns der langanhaltende Applaus und die Rufe nach einer Zugabe. Diesem Wunsch kamen wir mit dem Traditionsmarsch „Mars de Medici“ gerne nach.


AUFTRITT des „GO“

Nach der verdienten Pause begann für uns nun der lockere Teil des Abends. Unterstützt durch guten Wein durften wir dem Auftritt des „GO“ lauschen. Für 2 Personen in der Stadthalle begann nun ein spezieller Abend: die Übergabe des Taktstockes vom Gründer und langjährigem Dirigenten Arno Hoffmann an den neuen Chef am Dirigentenpult, Florian Weber.
Letztmalig unter Dirigent Arno Hoffmann eröffnete das „GO“ seinen Auftritt mit „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauß. Anschließend verabschiedete sich Arno mit dem Konzertmarsch „Florentiner Marsch“ vom Dirigentenpult des „GO“.



Arno Hoffmann

Arno Hoffmann

Von seitens des Vorsitzenden des Kreismusikverbandes Trier-Saarburg kam es zur offiziellen Verabschiedung und Würdigung von Arno Hoffmann. Dessen langer musikalischer Lebenslauf wurde sehr ausführlich vorgetragen und ihm mit allerlei Geschenken von Seiten des GO sowie der beiden Musikvereine gedankt.

Auszug: „Von September 2005 bis April 2007 komplettierte Arno Hoffmann seine Dirigatstudien an der Bundesakademie in Trossingen in Kooperation mit der Musikhochschule Hamburg unter Leitung von Herrn Prof. Johann Mösenpichler (AT) und Herrn Prof. Felix Hauswirth (Schweiz) mit der B-Qualifikation. Unmittelbar im Anschluss an diese Studien absolvierte er den Lehrgang zum Internationalen Juror für Blasmusik ebenfalls an der Bundesakademie Trossingen unter Leitung von Herrn Prof. Johann Mösenpichler und Frau Isabelle Ruf-Weber (Schweiz), den er mit Prüfung in “Riva del Garda” (Italien) erfolgreich abschloss.“


Florian Weber

Florian Weber

Durch das weitere Programm führte Christine Claes. Die folgenden Stücke „Three Times Blood“, „Second Suite in F for Military Band“, „Les Miserables“ unter der musikalischen Leitung von Florian Weber (u. A. auch stellvertretender Landesmusikdirektor Rheinland-Pfalz) zeigten allen Besuchern, welch großes musikalische Potential in diesem Orchester steckt. Nicht nur der Gesamtorchesterklang konnte restlos überzeugen, sondern auch diverse Solisten an der der Klarinette, Querflöte, Trompete, Horn usw.




Langanhaltender Applaus und Standing Ovations veranlassten den sichtlich zufrieden ausschauenden Dirigenten dazu, eine Zugabe spielen zu lassen. Mit dem zur kommenden Weihnachtszeit passenden ruhigeren, besinnlichen Stück „Panis Angelicus“, fand der gelungene Konzertabend ein mehr als würdiges Ende.


Gegen 23:30 Uhr ging es für uns dann auf die Heimreise mit dem Bus nach Enkirch. Unterstützt durch z.B. „Danielas Lieblingswein“ kamen wir alle gut gelaunt in Enkirch an.


DANKESWORTE

An dieser Stelle noch einmal einen großen Dank an Arno Hoffmann, der nicht nur die Idee zu dieser Veranstaltung hatte, sondern vor Ort in seiner Heimatstadt Saarburg viel mit der Gesamtorganisation beschäftigt war. Aber auch die beiden Cheforganisatoren der Vereine, Dr. Ulrich Berger (1. Vorsitzender Beckingen) und Thomas Daun (2. Vorsitzender Enkirch) sowie die Verantwortlichen des „GO“ hatten entscheidenden Anteil am Gelingen und der Planung dieses „Comeback Konzerts – Wir sind wieder da“.

Für uns steht auf jeden Fall fest, dass wir in Zukunft weiter in Kontakt mit dem „Vereinigten Blasorchester Beckingen“ bleiben wollen. Gegenseitige musikalische Besuche in den jeweiligen Heimatorten wären bestimmt keine schlechte Idee. 😊


Allerlei

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