Am 12.04. begab sich die Winzerkapelle Enkirch im Saal des Bürgerhauses „Alte Schule“ unter der Leitung ihres Dirigenten Stephan Schütz auf eine Reise durch „Good old Germany“.

Choose Joy

Unsere musikalische Suche nach dem perfekten Ziel für die nächste Vereinstour starteten wir mit dem fulminanten Opener „Choose Joy“, basierend auf Beethovens Ode an die Freude. Der Komponist Randall D. Standridge gehört mittlerweile zu den musikalischen Favoriten unseres Dirigenten.

„Das „unBroken-Projekt“ begann mit der Komposition seines Werks „unBroken“. Dieses Werk war sein erstes, das sich mit psychischen Herausforderungen befasste. Inspiriert von der Resonanz darauf, habe ich eine Reihe von Werken geschaffen, die von Musikerinnen, Dirigentinnen und Publikum als Ausgangspunkt für Gespräche über diese Themen genutzt werden können. „Choose Joy“ ist Teil dieses Projekts und ermutigt uns alle, Glück und Positivität zu finden, wo immer es möglich ist. Dies soll keineswegs psychische Erkrankungen oder schwierige Situationen verharmlosen, sondern daran erinnern, dass Momente der Freude kostbar sind. Mit der richtigen Unterstützung können Menschen, die mit diesen Herausforderungen leben, ihrem persönlichen Glück näherkommen.


„The Grapes of the Sun“

Mit Mario Bürki´s „The Grapes of the Sun“ folgte eine zauberhafte Beschreibung einer Weinbauregion, beginnend mit der wunderbaren Landschaft, über die Weinbergsarbeit und Weinlese bis hin zum überschwänglichen Weinfest.

Das Badnerland, bekannt für seine von der Sonne verwöhnte Weinbauregion, erstreckt sich vom Bodensee am Rhein entlang bis nach Mannheim. Doch wie entsteht eigentlich Wein? „Die Trauben der Sonne“ beschreibt einige Stationen der Weinherstellung:DER WEINBERG: Es ist ein ruhiger Morgen. Einsam bläst der Wind über die Reben und lässt die Trauben sanft schaukeln. Die ersten Sonnenstrahlen treffen auf die Felder und tauchen die Rebstöcke in goldenes Grün.
DIE WEINLESE: Jäh wird die Ruhe durchbrochen! Unzählige Arbeiter tauchen auf: Die Weinlese beginnt!
DIE WEINPRESSE: Mit einem Ruck werden die Weintrauben in die Spindelpresse geleert und mit Muskelkraft ausgepresst.
DIE GÄRUNG UND REIFUNG: in grossen Tanks wird der Traubenmost nun vergoren. Danach darf der fertige Wein einige Monate in Fässern ruhen und reifen.
DAS WINZERFEST: Der Wein ist trink reif! Zeit, dies mit einem Winzerfest zu feiern und den jungen Wein zu verkosten!


The Miners Rhapsody

Vom Besuch eines Bergwerkes erzählte die „Miners Rhapsodie“, in der die Klänge des berühmten Steigermarsches immer wieder durchschimmerten.

„The Miners Rhapsody“ beschäftigt sich auf musikalische Weise mit den Strapazen und Anstrengungen, die Bergleute bei ihrer schweren Arbeit auf sich nehmen. Als musikalische Grundlage dient das bekannte Bergmannslied „Glück auf, der Steiger kommt“, das in den verschiedenen Abschnitten des Liedes thematisch und rhythmisch verarbeitet wird.

Schon in der Einleitung wird das erste Motiv des Liedes verwendet und zu einem kraftvollen Einstieg in das Werk verarbeitet. Der erste Abschnitt soll an die Unbeschwertheit und Leichtigkeit erinnern, mit der Bergleute an ihr schweres Tagewerk herangehen. Im darauf folgenden Vivace geht es an die harte Arbeitet. Der Fünfvierteltakt erinnert sehr stark an das Hauptthema des Filmes „Mission Imposible“ und soll in Verbindung mit der Melodie des Bergmannsliedes als Symbol für Mühsal und Plage der Bergleute stehen.
Im langsamen Larghetto kehrt Ruhe und Frieden in die Grube. Dies soll dieser ruhige Mittelteil ausdrücken. Weiter geht’s im energiegeladene Allegro.
Voller Schwung widmen sich die Bergleute ihren Aufgaben. Musikalisch wird wieder mit den Motiven Liedes gearbeitet. Es wird in vielen verschiedenen Registern und in sehr vielfältiger, rhythmischer Gestalt verwendet.
Abgerundet wird das Werk mit der kraftvollen Einleitungsmusik die für einen energiegeladenen Abschluss sorgt.


Kein schöner Land

Die Moderatorinnen des Abends, Christiane Schütz und Susanne Daun waren sich einig: es gibt sicher viele schöne Gegenden, jedoch „Kein schöner Land“. Mit diesem Arrangement von Gerald Weinkopf über das bekannte Volkslied setzten wir unser Programm fort.


Die Melodie von „Kein schöner Land“ basiert auf einer Volksweise aus dem 19.Jahrhundert, die im Jahr 1840 veröffentlicht wurde. 1884 fand das Lied eine weite Verbreitung durch das ‚Preußische Soldatenliederbuch‘ und nach 1918 durch die Wandervogelbewegung. Heute ist „Kein schöner Land“ eines der bekanntesten deutschen Volkslieder. Das Lied erzählt von einer Gruppe von Freunden, die in froher Runde singen. Die Bearbeitung von Gerald Oswald beginnt mit einer abendlich ruhigen Stimmung. Das Thema kommt dann in verschiedenen Instrumentierungen und in variierter Form mehrmals vor. Nach einem Grandioso läutet die Komposition schließlich die Abendruhe ein.


Hindenburg

Mit „Hindenburg“, einem Konzertwerk von Michael Geisler über die Brandkatastrophe des gleichnamigen Zeppelins ging es nun weiter auf unserer Deutschlandreise. Dramatisch wurde es, man konnte sogar das Prasseln des Feuers und die Hilfeschreie der Menschen von der Bühne her hören.

Der Zeppelin „Hindenburg‘, benannt nach dem deutschen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, war eines der größten jemals gebauten Luftfahrzeuge. Die Jungfernfahrt des Luftschiffes war im März 1936, am 6. Mai 1937 wurde es bei der Landung in Lakehurst, New Jersey (USA) zerstört, als sich die Wasserstofffüllung entzündete. 36 Menschen, darunter ein Mitglied der Landemannschaft, kamen dabei ums Leben. Bis heute gibt es verschieden Theorien wie es zu diesem Unglück gekommen ist…


Waterkant

Vom tiefen Süden ging es nun ab in den hohen Norden an die Nordseeküste, auch bekannt als „Waterkant“, musikalisch vertreten durch bekannte Seemannslieder wie „Hamborger Veermaster“.

„Waterkant!“ ist eine musikalische Geschichte über Matrosen auf der Nordsee. Markus Götz erzeugt die Atmosphäre der Seemänner und ihrer typischen Shanty-Gesänge. Die verschiedenen Szenen der Geschichte vermitteln ganz unterschiedliche Stimmungen, die Markus Götz geschickt dafür nutzt, um das spannende Matrosen-Dasein darzustellen. Er wechselt zwischen fröhlicher Leichtigkeit, melancholischer Bedrücktheit und feierlicher Freude. Die jeweilige Stimmung kommt besonders bei sorgfältiger Umsetzung der detaillierten Artikulation und Dynamik zur Geltung. Die Musik sollte dabei auch immer mit einem kleinen Augenzwinkern gespielt werden.

  1. Abschied vom Hafen: Die Matrosen stechen in See und lassen ihre Lieben am Hafen zurück.
  2. Auf hoher See: Das Schiff gleitet über den weiten
  3. Tanz der Matrosen: An Bord vollführt die Besatzung einen ausgelassenen
  4. Stürmische See: Der fröhliche Tanz wird jäh von einem Sturm Die Matrosen haben alle Mühe, das Schiff auf Kurs zu halten.
  5. Nostalgia (Heimweh): Nachdem sie den heftigen Sturm überstanden haben, sind die Matrosen erschöpft und Sie haben starkes Heimweh.
  6. Hafenfest (Hamburger Veermaster): Endlich läuft das Schiff wieder in den Heimathafen ein und es findet ein großes Hafenfest statt, um die Matrosen willkommen zu heißen. Das berühmte und fröhliche Shanty-Lied „Hamborger Veermaster“ erklingt.

Danksagung an Horst Bauer.

Ein ganz besonderer Dank des Orchesters galt an diesem Abend Horst Bauer, der nach fast 50 Jahren Vorstandsarbeit sein Amt niedergelegt hat. Im Jahr 2020 wurde er zusammen mit seinem Bruder Heinz schon zum Ehrenmitglied ernannt.
Die Musiker verabschiedeten den langjährigen 1. Vorsitzenden mit Standing Ovations, freuten sich jedoch sehr darüber, dass er dem Verein als aktiver Musiker weiterhin erhalten bleibt.


Backdraft

In der zweiten Hälfte des Konzertes folgte die Winzerkapelle ihrem Dirigenten Stephan Schütz mit der Musik zum Film „Backdraft“ dem Komponisten Hans Zimmer über den großen Teich in die USA.

Die Filmmusik zu Backdraft ist eines der frühen Meisterwerke des deutschen Hollywood Komponisten Hans Zimmer. Sie ist, wie der Film über einen Feuerwehrmann in Amerika, hoch emotional, stellenweise bombastisch und actiongeladen. Auch die authentische Bearbeitung von Masato Myokoin zeichnet ein lebendiges Bild des harten Alltags und der persönlichen Tragödie des Helden und ist zugleich eine würdevolle Hommage an das gefährliche Leben der Feuerwehrmänner. Bewegend!


Selections from Snow White

Nun kam es zu einem kurzen Zwischenstopp bei Schneewittchen – einem alten deutschen Märchen der Gebrüder Grimm. Die Fahrt ins Disneyland bei Paris kommt aber leider nicht zu Stande, unserem Kassierer ist dies leider zu teuer 🙂

Als nächstes präsentieren wir wir ein ganz besonderes Medley mit dem Titel „Selections from Snow White“, arrangiert von dem talentierten Hiroki Takahashi. Der Disney-Film „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ feierte 1937 seine Premiere und war der erste abendfüllende Zeichentrickfilm der Geschichte. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm, das 1812 veröffentlicht wurde, und erzählt von der schönen Schneewittchen, die von ihrer eifersüchtigen Stiefmutter, der bösen Königin, verfolgt wird. Auf der Flucht findet sie Zuflucht bei den sieben Zwergen, die ihr helfen, die Gefahren zu überwinden. Der Film war ein bahnbrechender Erfolg und setzte neue Maßstäbe in der Animationstechnik. Die liebevoll gestalteten Charaktere und die beeindruckenden Hintergründe trugen dazu bei, dass „Schneewittchen“ zu einem zeitlosen Klassiker wurde. Die unvergesslichen Lieder, wie das fröhliche „Heigh-Ho“ und die romantische Ballade „Someday my Prince will come“, sind nicht nur eingängig, sondern verkörpern auch die Emotionen und die Magie der Geschichte.


Max und Moritz

Zurück aus dem Märchenland kamen wir auf unserer Reise im Polkaland Bayern an. Thomas und Sebastian Daun entführten das Publikum mit dem Solo für zwei Flügelhörner „Max und Moritz“ zum Reiseziel München.

Original-Arrangement von „Guido Henn und seine Goldene Blasmusik“. Max und Moritz – Eine Bubengeschichte in sieben Streichen ist eine Bildergeschichte des deutschen humoristischen Dichters und Zeichners Wilhelm Busch. Sie wurde Ende Oktober 1865 erstveröffentlicht und zählt damit zum Frühwerk von Wilhelm Busch. Im Handlungsgefüge weist sie auffällige Gesetzmäßigkeiten und Grundmuster inhaltlicher, stilistischer und wirkungsästhetischer Art auf, die sich auch in den späteren Arbeiten von Wilhelm Busch wiederholen. Viele Reime dieser Bildergeschichte wie „Aber wehe, wehe, wehe! / Wenn ich auf das Ende sehe!“, „Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich“ und „Gott sei Dank! Nun ist’s vorbei / Mit der Übeltäterei!“ sind zu geflügelten Worten im deutschen Sprachgebrauch geworden. Die Geschichte ist eines der meistverkauften Kinderbücher und wurde in 300 Sprachen und Dialekte übertragen.


Nena

„Wo die Reise auch hingeht, gute Laune ist bei der Winzerkapelle Enkirch immer garantiert, Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“. Ein Medley mit Titeln der Sängerin Nena griff die Worte der Moderation passend auf und sorgte für Partystimmung.

Mit der großen Revival-Welle der Musik der 80er Jahre feierte auch eine gewisse Gabriele Susanne Kerner, besser bekannt als Nena, ein großes Comeback – mit dem Erfolg, dass nun alle alten Fans und die jüngere Generation ihre Lieder kennen und lieben. Grund genug für Peter Kleine Schaars, vier der größten Nena-Hits in diesem Medley für Blasorchester zu verarbeiten:

99 Luftballons – Irgendwie, irgendwo, irgendwann Leuchtturm – Nur geträumt


Berliner Luft

Nach Dankesworten unseres neuen 1. Vorsitzenden Thomas Daun fragten wir uns alle, wohin die Reise denn nun letztendlich hin gehen würde. Als Antwort schallten aus dem Trompetenregister die Lauten Rufe: „Berlin … Berlin … wir fahren nach Berlin“. Zum Abschluss unseres Konzertprogramms spielten wir dann passend den Marsch „Berliner Luft“.

Ursprünglich war „Berliner Luft“ ein Operettenlied im Marschrhythmus aus der gleichnamigen Burleske von Paul Lincke, welche 1904 erstmals aufgeführt worden war. Bald schon entwickelte sich diese Komposition zu einem eigenständigen Musikstück, das durch Theater- und Salonorchester, vor allem aber über die Militärmusik schnell verbreitet wurde. Die große Erweiterung der Operette „Frau Luna“ im Jahre 1922, in welche dann „Berliner Luft“ wie auch der zündende Marsch „Folies Bergère“ eingebettet wurden, trug selbstverständlich noch weiter zum großen Bekanntheitsgrad des Musikstückes bei und ließ es förmlich – auch auf internationaler Ebene – zur „Hymne Berlins“ werden. Es kommt sicherlich auch nicht von ungefähr, dass die Berliner Philharmoniker ihre jährlichen Konzerte auf der berühmten Waldbühne stets mit „Berliner Luft“ beenden.


El Brindis

Ein weiteres Highlight folgt mit der Zugabe durch unseren Schlagzeuger Patrik Fritsch, tatkräftig unterstützt durch Bernd Pfaul. Mit „El Brindis“, einem Solostück für zwei (in unserem Falle 4)  Weinflaschen und Blasorchester begeisterten die Beiden einmal mehr das Publikum im Gemeindesaal „Alte Schule“. Mit dem traditionellen Fliegermarsch wurde ein gelungener Konzertabend beendet und der gemütliche Teil bei Wein und vielen interessanten und lustigen Unterhaltungen konnte beginnen.

Konzertimpressionen

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